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Kolumne

Katharinas Gartenlaube
von Katharina Kumeko

Mitten im Oktober sitze ich wieder mal in meiner Gartenlaube und mache mir Notizen in mein Gartenheft. Ab und zu schaue ich aus dem Fensterchen und sehe, dass der Oktober seinem alten Namen Gilbhart alle Ehre macht. Wunderschön gelb leuchtende Lindenblätter liegen auf Beeten und Rasen. Auch seinem alten Namen Weinmonat ist er mit unzähligen Trauben gerecht geworden. Walnüsse, Kastanien, Eicheln und Haselnüsse habe ich auf meinen Spaziergängen schon gefunden. Bucheckern noch nicht. Noch zwei blühende Rosen kann ich bestaunen und nachher werde ich die baumscheibchenartigen Samen von der fast schwarzen Stockrose sammeln und die Hagebutten der Wildrose für Tee. 



ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski

Die Rudbeckien und Sonnenblumen leuchten mir gelb entgegen. Ein paar Sommerfliederdolden warten noch auf verspätete Bienen, die sich bald in ihren Bienenhäusern verkitten werden. Fette Henne blüht noch und die Quitte neben den Brombeeren trägt schwer an ihren Früchten. Die Hortensie am Weg zur Veranda wird mir wunderbare Farbspiele schenken, wenn ich sie, zu dicken Sträußen gebunden, in Vasen im Haus verteile. Auf meinem kleinen Teich schaukeln welke Blätter neben grünen Wasserlinsen. Ich finde den Herbst einfach wunderbar mit seinen intensiven Farbspielereien und er ist meine bevorzugte Jahreszeit. Ich trete vor die Tür.Der Himmel ist so sensationell blau, dass es eine Schande wäre, noch länger im Inneren sitzen zu bleiben. Die beiden Gartenstühle schauen mich an und erzählen mir leise, wie schön heiß doch der Sommer war. 
Ich schaue mich um. Befriedigt stelle ich fest, dass zwei Kürbisse leuchtend orange im Gemüsebeet liegen. Sie sind für Halloween gedacht. Die Älteren werden mit diesem Fest nicht so viel anfangen können, das aus dem angelsächsischen Raum zu uns herüber geschwappt ist. Es ist ein keltisches Fest, ursprünglich Samhain genannt, das den Sommer verabschieden soll und die dunklen Mächte begrüßt. Die Älteren von uns kennen an diesem Tag nur das Reformationsfest, den Tag, an dem Martin Luther seine Thesen an die Wittenberger Schlosskirchentür nagelte. 


Eine Wespe fliegt mich an. Es gab mehr von ihnen als letztes Jahr. Mein Großvater, der Bauer war, sagte immer, dass der Winter dann strenger würde. Er kannte sich gut mit Bauernregeln aus und hat mir viele erzählt. Eine davon lautet: „Sankt Hedwig und Sankt Galle machen das schöne Wetter alle“. Gemeint war der Heilige Sankt Gallus, dessen Tag auf den 16. Oktober fällt. Ab dann, erzählte Großvater, kann man mit rauen Winden, kaltem Regen und sogar Schneefall rechnen. 


ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski

Ich werde nachher das alte Laub zusammenfegen und auf die Beete verteilen. Schutz und Humus zugleich! Letztes Jahr hörte ich dabei das heisere Schreien der Kraniche über meinem Kopf. Sie flogen in pfeilförmiger Formation nach Süden. Ein sicheres Zeichen für einen Kälteeinbruch. 
Ach ja! Am 25.Oktober um 3 Uhr nachts stellen wir die Uhr zurück und haben wieder eine Stunde mehr am Tag. Aber das hat nichts mit einer Wetterprognose zu tun.

Quelle: Abendrot Schönwetterbot‘, Wetterzeichen richtig deuten, Autor: Bernhard Michels, Blv Verlag 2004

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