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Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski Der Februar beginnt mit einem Tag, auf den ich mich schon richtig gefreut habe - Lichtmess! Es ist am 2. Februar, das ist der vierzigste Tag nach Weihnachten. Es ist eines der ältesten Feste der Kirche. Aber bei vielen Menschen ist es in Vergessenheit geraten. An diesem Tag konnten die Gartenarbeiten und das Arbeiten auf den Feldern wieder beginnen. Die Mägde und Knechte erhielten ihren Jahreslohn, oder sie wechselten zu einer neuen Arbeitsstelle. Das Tageslicht soll, so hat man früher gesagt „an Weihnachten um einen Hahnentritt (Mückenschritt), an Neujahr um einen Männerschritt, an Dreikönig um einen Hirschensprung und an Lichtmess um 1 ganze Stund“ länger sein. An Lichtmess endete auch die „Kunstlicht Periode“, die am 29. September des Vorjahres begonnen hatte. Und das Spinnen in den Spinnstuben wurde ebenfalls mit diesem Tag eingestellt. Und man räumte erst an diesem Tag in vielen Teilen Westdeutschlands, in

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Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko ONsüd-Bild: Pokojski Der Januar soll der kälteste Monat des Jahres sein. Am 4. Januar ist die Erde zwar der Sonne bei ihrer jährlichen Sonnenumkreisung am nächsten, doch da unsere Nordhalbkugel der Sonne abgewandt ist, haben wir jetzt weniger Sonne-, wir haben Winter. Bauern wünschen sich einen recht schneereichen Januar, weil dieser die Saat auf den Feldern vor Frost und Eis schützt. Schnee leitet Wärme nur mit einem Zehntel der Leitfähigkeit, die ein nasser Boden sonst hat. Und darum sinkt die Temperatur unter der Bodenoberfläche, wenn sie unter Schnee liegt, nur um wenige Grad unter null. Für die Bauern ist das gut so, denn dadurch bleibt die Wintersaat erhalten. Waldtiere schalten ebenfalls ihre Temperatur herunter. Hirsche und Rehe bewegen sich nicht viel, stehen still und dösen dann vor sich hin und haben dabei ihren Stoffwechsel herunter gefahren - ihre Körpertemperatur beträgt dann nur noch ungefähr 16 Grad statt wie auch bei uns Mens

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ONsüd-Bild: Kathrin Osthues Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko Der letzte Monat des Jahres ist angebrochen. Die Adventszeit beginnt. Und mit ihr das Aufhängen von Adventskalendern, das Schmücken des Heimes mit duftenden Tannen-und Kiefernzweigen, mit Sternen, mit Kiefern-, Tannen -und Pinienzapfen und Kerzen, mit Sternanis, getrockneten , duftenden Orangenscheiben und Zimtrollen und vielen, vielen, brennenden Kerzen. Auch die Terrasse draußen schmücke ich mit vorweihnachtlichen Elementen. Auf einem der Gartenstühle stelle ich ein Stillleben zusammen: aus einem Windlicht, zwei Zweigen mit vielen Schneebeeren aus meinem Garten, Äpfeln, ,gesammelten Walnüssen, alles umrahmt von einem knorrigen Kiefernzweig. Die Äpfel liegen nicht lange so schön prall und rund da; die Amseln haben sie bald gefunden und angepickt. Sie sind ihre Lieblingsspeise. Und die Eichhörnchen stibitzen mir nach und nach eine nach der anderen Walnuss, um sie zu verstecken oder aufzuknabbern. Auch die Schneebee

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  Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski Für viele Menschen ist der November nur trist und grau und nebelig und „wenn’s richtig fies kommt“, sagen sie, „dann auch noch regnerisch.“ Doch man kann diesem Wetter auch schöne Seiten abgewinnen. Klar, das bunte Farben -Spektakel des Sommers ist vorbei. Doch sind nicht auch viele Grautöne und Braun -und Schwarz- und Anthrazittöne in der Natur genauso schön? Statt Gartenarbeit nehme ich mir vor, lange Spaziergänge zu machen und mit der Handy-Kamera die Stimmung des Novembers einzufangen. Manchmal entdecke ich dabei, wie eine Wespenkönigin ein Winterversteck sucht oder eine Hummel. Das Einzige, was noch grün ist, ist der neugewachsene Winterweizen auf den Feldern. Er zeigt uns, dass die vierte Jahreszeit, der Winter, vor der Tür steht. In früheren Zeiten konnten sich die Bauern bei der Prognose für den Winterverlauf-ob er streng wurde oder mild - noch auf die Wetterregeln verlassen, die sich aufs Pflanzen- u

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  Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski In zwei Wochen, d.h. Mitte des Monats ist die Gartensaison fast zu Ende. Außer immer wieder Laub rechen, Hecken zurückschneiden, und das Laub auf dem Beeten verteilen, ist kaum noch etwas zu tun. Trotzdem sitze ich, zwar im dicken Pullover, noch immer in der Gartenlaube und schreibe und trinke dort meinen Tee. Und mittlerweile hat die braune Nachbarskatze mit mir Freundschaft geschlossen. Sie liegt, wenn ich schreibe, oft am Türeingang, beobachtet mich manchmal schläfrig, aber sie bleibt in meiner Hütte. Ich habe sie auf den Namen Kleopatra getauft, weil sie so schön und geheimnisvoll ist. Im Mittelalter galt der Oktober als ein heiliger Monat. Aus diesem Grund heirateten zu dieser Zeit Bevölkerung und auch Könige, wie z.B. Isabella l. von Kastilien (1451 -1504) und Ferdinand von Aragon ll. (1452 -1516), die sich am 19. Oktober 1469 in Valladolid das Jawort gaben. Oft beobachte ich das Eichhörnchen, wie es

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Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski Der September war, wie sein Name September (septilis= der siebte) sagt, der siebte Monat im Jahr, und zwar bis zum Jahre 1691. Papst Innozenz der 12. erkannte erst in diesem Jahr als Jahresanfang den 1.Januar durch die Verwendung in päpstlichen Bullen an. Meteorologisch ist mittlerweile Herbst. Auch die Natur zeigt uns das. Die Pflanze, die das deutlich macht, ist erneut der schwarze Holunder, jedoch sind es dieses Mal seine Früchte. Auch die Hagebutten der Rosen und die Früchte des Weißdornes zeigen es an. Die Früchte der Kastanie leiten dann vom Frühherbst in den Vollherbst ein. Und dann fallen eigentlich auch schon die ersten Blätter. Aber oft haben wir in diesem Monat noch sonniges, schönes Wetter. Man sucht Pilze oder pflückt Brombeeren und Heidelbeeren, erntet die ersten Äpfel und stellt sich an den Herd, um für die Familie Marmeladen zu kochen. Fallen noch mehr Blätter, wird es Zeit, den Rechen herauszuho

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ONsüd- Bild: Sebastian Pokojski   Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko Mitte August gehen die Hundstage, die heißesten Tage des Jahres, zu Ende. Die Sonne scheint nun erheblich kürzer als noch im Juni. Gegen Ende des Monats sieht man an den ab-geernteten Feldern - (nur der Mais steht noch-) und auch im Garten, dass der Sommer bald vorbei sein wird. Aber noch kann ich in meinem Gartenhäuschen sitzen, Tee trinken oder schreiben oder mich mit den beiden Katzen unterhalten. Die dunkelhaarige Katzendame bleibt sehr viel scheuer als die braunhaarige, die mir ja schon seit zwei Monaten gute Gesellschaft bei der Gartenarbeit leistet. Die Scheue zieht es vor, stets an der Gartenmauer entlang zu schleichen, um nur ja nicht in meine Nähe zu kommen. Der Ebereschenbaum vor der Küche trägt schon rote Beerenbüschel. Für die Amseln ein Festessen. Auch Stieglitze beobachte ich jetzt öfter. Was für ein farbenfroher, wunderschöner Vogel! Als Erstklässler lernte ich folgende Fabel: Der liebe Herrgo

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ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski    Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko Im Juli herrscht Hochsommer. Seit dem Jahrhundert-Sommer 2019, scheint es, als habe ich eine neue Messlatte für Hitze bekommen. Jedes Mal sage ich bei höheren Temperaturansagen im Radio:“ Nun, so heiß ist es nun auch wieder nicht!“ Im Hinterhof sitzen seit Ende Juni piepsend zwei graue, winzige Baby-Federknäuel der Hausrotschwänze und hopsen ungelenk mal hierhin, mal dorthin. Die Eltern hocken knicksend im Geäst oder auf der Mauer und tschilpen den ganzen, lieben, langen Tag einen Alarmton, als ob ständig Katzen in der Nähe sind. Es nervt schon ein bisschen. Ansonsten besteht ihr Gesang aus „klappernden, knirschenden, pfeifenden und fauchenden Elementen.“ (Sagt der NABU) Jedes Jahr kommen sie oder die Eltern getreu dem Vorbild ihrer Eltern wieder genau hierhin, in diesen Hinterhof, der sich nur dadurch auszeichnet, dass hier eine alte Garage steht, deren eine Wand aus unverputztem Mauerwerk besteht. Da sie Hö

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ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski   Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko Im Juni beginnen abends die Glühwürmchen zu tanzen. Früher gab es sie zu Tausenden über den Wiesen, doch heute sind sie ziemlich selten geworden. In Recklinghausen kann man sie in lauen Nächten in der Brandheide beobachten.  Mein Großvater meinte dann: „Wenn die Johanniskäfer hell leuchten im Garten, dann ist gut Wetter zu erwarten.“ Recht hatte er damit.  Ich habe sie als Kind oft nach einem schönen Tag in der Dämmerung unterm Kirschbaum tanzen sehen.  Damals ließ unser Vermieter das Gras hinter dem Haus -dort war eine sehr große Wiese -nur wachsen und schnitt es bis zur ersten Heuernte nicht und im Juni war es dann so hoch, dass man sich als Kind hineinlegen konnte und vor aller Welt versteckt war. Die Heupferdchen hüpften zuhauf darin herum und ich machte mir einen Spaß daraus, sie zu fangen. Danach öffnete ich meine Hand und ließ sie wieder in die Freiheit springen... Stunden vergingen so wie im Flug.  Heu

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ONsüd-Bilder: Kathrin Osthues    Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko Überall blüht es jetzt üppig. Der Mai ist der Monat, in dem die Singzeit der Vögel am lautesten und ausdrucksstärksten ist. Schon ganz früh morgens wird man, wenn man das Glück hat, an einem Park oder großen Garten zu wohnen, von ihrem schier überbordenden Gesang geweckt. Oft gehe ich an diesen Morgen früh in mein Gartenhäuschen, um dort meinen ersten Tee zu trinken, meinen Garten im Morgendunst zu betrachten und zu schreiben. Wer sich die Mühe gemacht hat, im Winter mal zu lernen, verschiedene Vogelstimmen zu unterscheiden, wird jetzt für seine Mühe belohnt. Ich höre Grünfinken, Meisen, Zilpzalpe, Amseln und Rotkehlchen sowie Hausrotschwänzchen heraus und manchmal auch den stilleren, melancholischen Dompfaff. Wenn man sich danach Brötchen vom Bäcker holt, fliegen einem in den Straßenschluchten schon die ersten Mauersegler mit freudigem Gekreische entgegen. Früher habe ich sie oft mit tieffliegenden Schwalben

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ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski   Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko Das Ende des Vorfrühlings erkennt man an der Blüte des Löwenzahns, und auch den Tulpenblüten und der Narzisse. Aber das, was wir als eigentlichen Voll -Frühling bezeichnen, das ist die Blütezeit des Apfels. Dazu gehört auch die Blüte der Rosskastanie und des Goldregens und gegen Ende des Monats noch des Flieders. Was mich am meisten freut, sind die Blüten des Huflattichs. Sie sind oft an den Rändern von Bordsteinen zu entdecken. Man schimpft, oft unwissentlich, solche Pflanzen Unkraut, aber eigentlich gibt es keine „Un“kräuter, sondern nur Kräuter und Heilpflanzen. Und Huflattich hilft, als Tee getrunken, bei Husten und Bronchialinfekten. Da der April ein wettermäßig sehr überraschender Monat ist - oft mit heftigen Regenschauern - haben wir in der Natur auch dafür Zeigerpflanzen. Vor 100 Jahren war zum Beispiel bei den Bauern noch das Halten der Paternostererbse stark verbreitet. Aus ihren roten Früchten hat m

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ONsüd-Bild: Pokojski Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko Langsam naht der Frühling. Und damit beginnt wieder die Zeit, in der ich in meinem Gartenhäuschen sitzen kann ,in der ich im Garten werkeln kann und beginnen kann, Unkraut zu zupfen und neubestellte Blumen auszusäen. Mein Kater begleitet mich dabei dieses Jahr nun nicht mehr. Er ist nach sechzehn wunderbaren Jahren über den Regenbogen gegangen. Aber es gibt mittlerweile nicht nur eine ,sondern zwei Nachbarskatzen, beide Katzendamen. Sie sind recht scheu und reserviert . Vielleicht werden sie irgendwann einmal Spaß daran finden , mir regelmäßig bei meinen Gartenarbeiten zuzusehen. Das, was wir den Erst- Frühling nennen , beginnt schon mit der Blüte der Schneeglöckchen. In meinem Rasen haben sie sich schon ein großes Stück erobert. Und sie vermehren sich von Jahr zu Jahr mehr, wenn man sie wachsen lässt .Sie zeigen uns, dass es einen Kalender gibt, den die Natur schreibt. (Man nennt das Phänologie.) Das heißt : die Natur be

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Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko Februare ist lateinisch und bedeutet reinigen. Februar war der letzte Monat des römischen Jahres, deshalb fanden in ihm Reinigungs-und Sühneopfer statt. Der römische Kaiser Augustus entzog dem Februar einen Tag, um ihn an seinen Monat anzuhängen, den August. Er wollte mit Julius Cäsar (Juli = 31 Tage )gleichwertig sein.  Alte Namen des Februar sind Hornung (das Vieh hörnt sich, die Hirsche werfen ihr Geweih ab) Lichtmeßmonat, Narrenmond und Taumond.  Im Februar warten wir alle auf das Erwachen der Natur. Knospen schwellen an Bäumen und Sträuchern. Aber trotzdem ist Saukälte gut für die Natur. Bauern haben über Jahrhunderte beobachtet, dass ein Vorfrühling im Februar auf einen langen Nachwinter schließen lässt. Großvater sagte immer: Der Winter scheidet nicht, ohne noch mal zurückzuschauen!  Ende des Monats sind die Tage schon zweieinhalb Stunden länger als zu Beginn des Jahre. Ich bin wieder häufiger in meiner Gartenlaube. Die Sonne is

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Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko Am 21. Dezember hat sie begonnen, die vierte und meist die kälteste Jahreszeit: der Winter. Wenn ich an Winter denke, fallen mir die Winterbilder von Jan Brueghel dem Älteren ein. Er malte seine „Winterlandschaft mit Eisläufern und Vogelfalle“ 1554. Ein anderes Bild heißt „ Die Jäger“. Es ist von 1601. Beide Bilder fand ich in meinen Schulbüchern. Ich betrachtete sie oft und lange mit Entzücken. So und nicht anders, fand ich, musste Winter sein und aussehen.  Aber solche Winter (und solche Umgebungen) haben wir nicht mehr. Wenn man das Winterbild mit Teich genau anschaut, dann erkennt man zugefrorene Teiche, die Menschen tragen, und eine weiße, unberührte Schneelandschaft. Es ist nicht wie heute, wo schon früh am Morgen der unberührte Schnee von Autoreifen zu braunem Matsch gefahren wird. ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski Der Januar ist normalerweise der kälteste Monat. In Zeiten wie heute, mit dem gegenwärtigen El Nino, läßt sich k

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Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko               ONsüd-Bild: Lilian Seidel Der letzte Monat des Jahres. Ich mache es mir mit einer Tasse Tee vor dem Wohnzimmerfenster gemütlich, mit Blick auf den Garten. Wieder ist ein Jahr vorbei. Weihnachten naht mit Riesenschritten. Früher nannte man diesen Monat auch Julmond, Christmond und in Norddeutschland Speckmaen und Schweinemonat. „Das ist wegen der Hausschlachtungen“, sagte Großvater.  Draußen im Garten habe ich jetzt nichts mehr zu tun. In der Laube zu sitzen ist mir zu kühl und zu regnerisch. Großvater hat im Dezember oft die Gartengeräte kontrolliert und wenn nötig repariert und die Eisenteile eingeölt. Das muss ich auch noch tun. Anfang Dezember habe ich vom Kirschbaum Barbarazweige abgeschnitten, sie werden in den Weihnachtstagen blühen, den nötigen Frost haben sie ja schon gehabt. Die Bauern wünschten sich früher einen frühen Winterbeginn. Denn, so wusste Großvater, „Dezember kalt mit Schnee, niemand sagt oh w

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Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko Es ist früher Morgen und draußen liegt Nebel auf den Wiesen. Nebelung oder Nebelmond - wie passend - so nannten früher die Leute den November, hat mir mein Großvater erzählt. In meiner Gartenlaube ist es mittlerweile morgens früh schon unangenehm kalt. Ich zünde ein Feuerchen im Holzofen an und stelle Thermoskanne, Gartenbuch und Stift auf den Tisch. Dieses Jahr werden es fast die letzten Notizen sein. ONsüd-Bild: Lilian Seidel   In früheren Zeiten begann man in diesem Monat, der schon oft die ersten Fröste enthielt, mit den Hausschlachtungen. Der althochdeutsche Name „ Blotmanoth „ erinnert daran. Großvater nannte Anfang November auch Allerheiligenruhe , weil um Allerheiligen ganz oft ruhiges Wetter ist, wie ein zweiter Altweibersommer.  Ich schaue nach draußen. Ihn würde es freuen , dass seine Prognose auch dieses Jahr eingetroffen ist. Wir hatten Mittagstemperaturen um die 16 Grad oder höher, und es war wunderbar windstill. 

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Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko Mitten im Oktober sitze ich wieder mal in meiner Gartenlaube und mache mir Notizen in mein Gartenheft. Ab und zu schaue ich aus dem Fensterchen und sehe, dass der Oktober seinem alten Namen Gilbhart alle Ehre macht. Wunderschön gelb leuchtende Lindenblätter liegen auf Beeten und Rasen. Auch seinem alten Namen Weinmonat ist er mit unzähligen Trauben gerecht geworden. Walnüsse, Kastanien, Eicheln und Haselnüsse habe ich auf meinen Spaziergängen schon gefunden. Bucheckern noch nicht. Noch zwei blühende Rosen kann ich bestaunen und nachher werde ich die baumscheibchenartigen Samen von der fast schwarzen Stockrose sammeln und die Hagebutten der Wildrose für Tee.  ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski Die Rudbeckien und Sonnenblumen leuchten mir gelb entgegen. Ein paar Sommerfliederdolden warten noch auf verspätete Bienen, die sich bald in ihren Bienenhäusern verkitten werden. Fette Henne blüht noch und die Quitte neben den Brombeeren trägt sc

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ONsüd-Bild: Kathrin Osthues Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko Der September wurde früher Witumanoth (Monat des Holzsammelns), anderer August oder Scheiding (Trennung zwischen warmem Sommer und kaltem Winter) genannt. Manchmal nennt man ihn wegen seiner milden Temperaturen auch „Mai des Herbstes“. Am 23. September ist Tag- und Nachtgleiche. Auf der ganzen Welt gibt es dann 12 Stunden Tag und 12 Stunden Nacht. Anfang September geht die Sonne um 20.00 Uhr (Sommerzeit 21.00 Uhr) und Ende des Monats gegen 19.00 Uhr (20.00 Uhr Sommerzeit) unter. Im letzten Drittel des Monats bis Anfang Oktober haben wir den sogenannten Altweibersommer. „Der Name hat nichts mit alten Weibern zu tun“, sagte Großvater lächelnd, als ich ihn als Kind eines schönen Septembertages danach fragte. „Das Wort „weiben“ kommt von weben. In dieser Zeit gehen die jungen Wolfsspinnen mithilfe dünner Flugfäden, die sie aus einer Hinterleibsdrüse ausstoßen, auf Reise: mit diesen dünnen Fä

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Katharinas Gartenlaube von Katharina Kumeko August ONsüd-Bilder: Lilian Seidel Alte Namen des August sind Aranmanoth oder Ernting. Man nannte ihn weiterhin Weidemonat, Sichelmond oder Schnittmonat. Lateinisch hieß er Sextilis, der Sechste. Ab 8 vor Christus nannte man ihn Augustus. Er wurde nach Caesars Neffen Octavian benannt. Dieser nahm als erster römischer Kaiser den Namen Augustus an, was „der Erhabene“ bedeutet. Um Caesar ebenbürtig zu sein, nahm er dem Februar einen Tag weg und fügte ihn seinem Monat August hinzu. Jetzt ist Erntezeit. Man sieht es schon an den vielen Stoppelfeldern. Im August zeigt die Sonne uns noch einmal, was sie kann. Kommt der Wind jetzt beständig aus Nord, bleibt das Wetter schön. Großvater erzählte mir, dass bei Nordwinden die Schwalben noch lange nicht fortziehen. Ansonsten machen sich die ersten Mehlschwalben schon Mitte August auf den Weg in den Süden. Mir werden sie fehlen, denn ich beobachte sie gerne, wenn sie a